Wednesday, October 20, 2010

My position on deism, God, and so on

Deism is not inconsistent with everything I have learned about nature and human reality using the scientific method and own experience.

I am a special case in that I am not interested in answering the question, because I feel that I cannot answer and the question itself is ill-defined. But I am interested in showing logical fallacies in people's arguments who have a firm stance.

I am certainly puzzled about our existence, about the origins of the laws of physics, and about consciousness. And I am happy to admit that science cannot currently give answers to these questions and never will for some.

I also believe that the belief of God provides motivation to act and meaning in life. But this effect is not dependent on there being a God.

And I believe that goodness in people is not dependent on whether they believe in a form of God or not.

Monday, May 24, 2010

Warum existiert Homosexualität?

Intended for my Science Column at Tageblatt, but newspaper refused to publish:
Homosexualität ist selten: weit mehr als 90 % der Menschen sind heterosexuell. Homosexuelles Verhalten ist aber auch ein natürliches Phänomen, weil es überall in der Natur, in den meisten Tierarten, vorkommt. Ihre Existenz ist aber kein komplett gelöstes Problem in der Biologie, der Genetik, den Neurowissenschaften und der Psychologie.
Biologen scheint es sehr unwahrscheinlich, dass Homosexualität durch die Umwelt oder soziale Einflüsse entsteht, genauso wenig wie Heterosexualität. Sie scheint angeboren. Aber hier gibt es ein Problem. Zum Beispiel kann Homosexualität keinen starken genetischen Ursprung haben. Nehmen wir an, eine Mutation des Gens 3562B, sozusagen das Gen 356B Version 2, macht Männer schwul. Diese Mutation führt in eine evolutionsbiologische Sackgasse: Der Mann ist schwul, wird also keine Kinder bekommen (oder weniger als andere), und die Mutation wird aussterben! Wir existieren nur, weil unsere Gene sich durch sexuellen Selektionsdruck weiterentwickeln. Jede Mutation, die die Anzahl der Kinder reduziert, reduziert die Anzahl ihrer Kopien.
Wissenschaftler haben zwei mögliche Theorien. Erstens, Homosexualität ist doch erblich: Schwule Männer können ihre Gene indirekt weitergeben, indem sie die Kinder der Geschwister, mit denen sie die Hälfte der DNA teilen, unterstützen und sind zur selben Zeit keine Konkurrenten für andere Männer. Sozusagen wie die sterilen Bienen oder Ameisen. Zweitens, die Einwirkung durch Hormone im Mutterleib steuert die Sexualität des Gehirns. Durch Zufall lief etwas nicht wie geplant oder vielleicht kann die Frau biologisch die Sexualität des Embryos mitbestimmen?
Das klingt alles etwas abstrus, ist aber der heutige Stand. Was man besser versteht, davor hat man weniger Angst. Vor 50 Jahren galt Homosexualität als anormales Verhalten, das behandlungsdürfig und eventuell ansteckend war. Heute nicht mehr. Trotzdem will die Wissenschaft verstehen warum manche Menschen homosexuell sind und warum die meisten nicht.

Sunday, April 18, 2010

Was war vor dem Urknall?

From my Science Column at Tageblatt:
Als Kind und Teenager habe ich mir diese Frage gestellt. Meine Antwort damals: Entweder wurden Welt und Zeit geschaffen oder das Universum ist unendlich alt. Wenn die Welt geschaffen wurde, was war dann vorher? Hat Gott die Zeit und den Urknall erschaffen? Wenn das Universum unendlich alt ist, muss nicht irgendetwas das Universum zum Urknall bewegt haben? Gott? Aber was hat Gott erschaffen? Und was war vor Gott? Weiter kam ich nicht.
Heute denke ich neuropsychophilosophisch darüber. Unser Gehirn ist das Produkt einer Milliarden Jahre langen Anpassung an unsere Welt sowie der Prägung durch unsere Kultur, die es mit Wissen füllt. Instinktiv sucht unser Gehirn immer nach einem Vorher und einer Ursache, und unsere Kultur, darunter die Mathematik verstärkt dieses Kausalitätsdenken. Mit gutem Grund! In der Welt, die wir als Menschen wahrnehmen, gibt es immer eine Zeit und einen Grund. Dies muss nicht

Voodoo Zauber


From my Science Column at Tageblatt:
Ich hatte Sylvester Freunde eingeladen, die zuerst zu- und dann doch abgesagt hatten, weil sie etwas Interessanteres machen wollten: Skifahren. Zur allgemeinen Erheiterung hatte ich am Sylvesterabend zwei Figuren aufgestellt und mit einer Nadel durchstochen. Nach dem allgemein bekannten Prinzip der Voodoomagie. Es hat gewirkt! Wie ich später erfahren habe, wurde sie an dem Abend krank und musste die nächsten drei Tage im Hotelzimmer verbringen. Bin ich jetzt ein Voodoomeister?
Nun wird wohl jeder dieses Ereignis hoffentlich dem Zufall zuschreiben, obwohl die Wahrscheinlichkeit eines Zufalls gering ist. Vielleicht eins zu tausend. Warum nicht? Uri Geller, der Millionen Leute mit seinen Auftritten in Atem hält, gestehen viele eine Geisteskraft zu. Warum? Obwohl die Wahrscheinlichkeit eines Zufalls sehr hoch ist! Nehmen wir seinen Uhrentrick: Er bringt alte Uhren von Geisterhand wieder zum Laufen. Machen Sie die statistische Rechnung! 10 Millionen Zuschauer. 1% von ihnen sucht alte Uhren heraus, es sind also 100.000 Uhren im Spiel. Von den 100.000 Uhren kommt 1% wieder in Gang, es laufen jetzt also 1000 alte Uhren. Und 1% ihrer Besitzer traut sich, voll Begeisterung anzurufen, also 10 Leute. Und eine schreit: „Ja, es hat geklappt! Meine Uhr läuft wieder.“ Die Nation ist begeistert.
Der Denkprozess vieler läuft folgendermaßen ab: Uhr läuft, ich kann es nicht erklären, ich bin aber nicht dumm, es kann also kein Trick sein, also muss es eine andere Kraft sein. Hier liegt ein

Thursday, March 11, 2010

Die Unfehlbarkeit des Klimawandels

From my Science Column at Tageblatt:
Viele Leute sind fest von der menschengemachten Klimaerwärmung überzeugt. Da spiele ich gerne Advocatus Diaboli und verneine. Nach dem ersten Schock, dass ich als Wissenschaftler verneine, fragen sie nach dem Grund. Hierauf antworte ich, dass es nicht an mir ist die Theorie zu widerlegen, sondern an ihnen sie zu beweisen. Ich kann schliesslich auch nicht beweisen, dass ich nicht die Reinkarnation von Nero bin. Die typische Antwort: Es ist richtig, weil es halt so ist. Und weil, ja weil es die Medien sagen, weil Politiker es sagen, weil das UN Klimagremium es sagt und weil die Wissenschaft es sagt. Wenn ich aber nachhake und genaue Beweise will, ist es vorbei. 99,99% sind nur nachplappernde Papageien.

Vor zwei Wochen war ich bei einem abwechselnden Monolog zwischen dem Direktor von Greenpeace und dem bekennenden Klimaskeptiker und früheren Finanzminister Luxemburgs Robert Goebbels. Letzterer erzählte von seinen Nachforschungen: Das UN-Forum bestehe aus vielen Nicht-Klimaforschern, und der Vorsitzende soll sogar für die indische Bahn als Ingenieur gearbeitet haben.

Friday, February 12, 2010

Ist Homöopathie Scharlatanerie?

From my Science Column at Tageblatt:
Ist Homöopathie Scharlatanerie?

Homöopathie ist ein Reizthema. Viele Menschen schwören drauf und reden von Heilung oder Linderung ihrer Leiden. Viele Wissenschaftler und Mediziner dagegen schmähen die Homöopathie als Quacksalberei, und sehen die Patienten als Opfer von Kurpfuscher. Die Patienten wiederum beklagen sich über die Engstirnigkeit der Schulmedizin, die ihnen nicht geholfen hat. Wer hat Recht? Meine klare Antwort: Beide sind sowohl im Recht als auch im Unrecht!
Zuerst eine Klärung des Begriffs, damit wir über dasselbe Thema reden. Jede gute wissenschaftliche Debatte sollte so anfangen! Nein, Kräutertees sind keine Homöopathie. Oft diskutiere ich mit Freunden, nur um herauszufinden, dass sie Kräutertees oder alte Heilmittel im Sinn haben! Eine homöopathische Arznei ist eine Substanz, die mehrmals stark verdünnt wurde. Dadurch sollen nach Meinung vieler Homöopathen die Nebenwirkungen verringert und die positive Wirkung verstärkt werden. Kräutertees sind eben Wasser mit Kräutern, die eine nicht geringe Menge von verschiedenartigen Substanzen enthalten. Zum Beispiel sollen die Kelten und Germanen schon durch Kochen von Weidenbaumrinde ein Heilmittel gegen Fieber und Schmerzen erzeugt haben. Wissen Sie welches?

Friday, January 29, 2010

Absolutes oder relatives Risiko?

From my Science Column at Tageblatt:
Heutzutage lassen sich viele Kurzsichtige die Augen lasern. Bei der LASIK-Operation wird die Oberfläche der Hornhaut angeschnitten und umgeklappt, dann brennt der Laser die oberste Schicht ab und die Oberfläche wird wieder angeklebt. Der Heilungsprozess ist relativ problem- und schmerzlos, und das Resultat lässt sich sehen: volle Sicht. Ich habe mich LASIK auch unterzogen. Aber, das Risiko ist nicht gleich null: eine von 10.000 Operationen hat laut einer Studie schwere Folgen. Würden Sie LASIK einem Freund empfehlen?

Wie lautet Ihre Antwort? Vielleicht sagen Sie, dass es von der Risikobereitschaft Ihres Freundes abhängt oder davon, wie stark seine Kurzsichtigkeit sein Leben beeinflusst. Wenn ja, haben Sie

Die Papageien und das Alter des Universums

From my Science column at Tageblatt:
Wie alt ist das Universum? Mit dieser Frage nerve ich oft Nicht-Naturwissenschaftler. Ich will aber gern herausfinden, in welcher Welt sie zu leben glauben.

Die interessanteste Antwort bekam ich von einem Baptistenprediger, der auf einem trans-atlantischen Flug nach San Diego neben mir saß: 4000 Jahre! Ich war etwas erschrocken, weil ich noch nie so jemanden getroffen hatte. Ich bat ihn freundlich, mir doch bitte die Fossilienfunde in Jahrmillionen alten geologischen Schichten zu erklären. Er antwortete schnell und selbstbewusst: Ah, das zeigt die Größe Gottes! Er lässt alles so aussehen, als wenn es Millionen

Tuesday, January 12, 2010

Absolute versus Relative Risk

I wrote this piece for a newspaper:
These days many people have their eyes lasered. They have a LASIK operation to get their short-sightedness corrected. The surface of the eye is cut, a laser burns off a small layer, and the surface is glued back again. The healing process is relatively straightforward and painless, and the results are typically superb. I had LASIK myself. However, the risks are non-zero: 1 out of 10'000 operations is associated with severe problems according to one study. Would you recommend LASIK to a friend? How do you decide?

What is your answer? Maybe you said that it depends on the risk aversion of your friend or how much short-sightedness is affecting life quality. If so, you have committed a logical fallacy like most people do when evaluating risks. Scientific knowledge (here the risk of the operation) is useless unless you actually know how to use this information in taking rational decisions. You are using absolute risk instead of relative risk.

If you decide not to have LASIK, you must follow an alternative. Not having LASIK means either wearing no glasses, glasses, or contact lenses. Most people who opt for LASIK are wearing contact lenses. I looked up the following risks: 1 in 100 contact lense wearer risks a severe eye infection within 10 years. I read a story where this macrobe was eating out the

Parrots of our culture

I wrote this piece for a newspaper:
How old is the universe? I like to ask this question to non-scientists to tease out in which kind of the world they think they are living.   

The most interesting answer was from a Baptist priest sitting next to me on a trans-Atlantic flight to San Diego: 4000 years! I was a bit shocked as I have never met one of them. I politely asked him to explain the fossil finds in deep geological layers that are millions of years old. He quickly and confidently replied: Ah, that's the greatness of God. He made it all look as if it were millions of years old! To which I had no reply, because the man was logically consistent. If you assume an all mighty God, he could just about do that! Of course, such a theory does not explain why